Hunde dürfen abschwimmen
DRK-Hundestaffel probt im Hornberger Freibad die Suche nach vermissten Personen. Zur Belohnung hieß es für die Hunde im Anschluss „ab ins Wasser“.
Von Petra Epting
Hornberg. Tierischen Besuch hatte das Freibad Hornberg am Sonntagnachmittag. Da trainierte eine Hundestaffel des DRK-Kreisverbands Lahr.
Zur Belohnung hieß es für die Vierbeiner im Anschluss „abschwimmen“ im extra weniger gechlorten Wasser und mit einem niedrigeren Wasserpegel als sonst.
Dabei waren neben dem DRK-Kreisgeschäftsführer Joachim Hurst auch die Staffelleiter Ralf Moos und Sabine Bernhagen sowie Ausbilderin Elvira Fischer-Leicher. Der
DRK-Kreisverband Lahr sei seit rund einem Jahr dabei, eine Hundestaffel aufzubauen, informierte Joachim Hurst.
Trainiert werde die Flächensuche und das Mantrailing. „Allerdings wurden wir durch Corona etwas ausgebremst“, berichtete Ralf Moos. Derzeit umfasst das Team neun Leute mit neun Hunden. Weitere Interessierte mit oder ohne Hund dürfen sich gern beim Kreisverband melden. Denn auch „Opfer“, also Personen, die vermisste Menschen spielen, werden gebraucht. Trainiert wird in der Regel zweimal wöchentlich. Waldgebiete gesucht Alles läuft im Ehrenamt, die Teilnehmer opfern eine Menge an Freizeit. Angefordert wird die Staffel, die jährlich so einige Einsätze absolviert, im Ernstfall von den Leitstellen oder der Polizei. In den allermeisten Fällen geht es darum, vermisste Personen aufzuspüren. Gerade für das Training werden daher immer wieder Waldgebiete gesucht.
Ralf Moos freut sich beispielsweise über die große Unterstützung der Firma Vogel-Bau aus Kippenheimweiler, die dafür regelmäßig Gelände und ihr Kieswerk zur Verfügung stellt. „Die Hunde werden darauf trainiert, Menschen zu suchen und nicht Rehe zu jagen“, stellt Joachim Hurst klar. Denn hier und da gebe es für diese wichtigen Übungseinheiten Vorbehalte von Waldbesitzern und Jägern. Wie wichtig die Hundestaffeln aber in Zeiten sind, wo der Wald voll von Freizeitsportlern und Wanderern ist, die verunglücken können, erklärt sich von selbst. Bürgermeister Siegfried Scheffold habe auf die Anfrage, einmal das Schwimmbad nutzen und abschwimmen zu dürfen, sofort Ja gesagt, erläuterte Hurst. Auch der Förderverein Freibad hätte keinerlei Einwände signalisiert. „Such und find“, lautete das Kommando von Elvira Fischer-Leicher nach dem Anlegen des Geschirrs. Quasi der Startschuss für den Hund, mit der Suche zu beginnen. Mit dem Ergebnis im für die Hunde unbekannten Terrain zeigte sich die Ausbilderin mitunter nicht ganz so zufrieden, weil doch einige Anfängerhunde dabei waren. Diese mussten im Schwimmbad versteckte Personen finden und dabei ganz allgemein den Menschen riechen, was das Merkmal bei der Flächensuche ist, wobei die Hunde da oft in „abnormalem Gelände“ suchen. Der Unterschied zwischen einem Mantrailer und anderen Suchhunden besteht darin, dass der Mantrailer bei der Suche verschiedene menschliche Gerüche voneinander unterscheiden kann und sich trotz vieler Verleitungen ausschließlich an den Geruchsmerkmalen der gesuchten Person orientiert. Zweijährige Ausbildung Die Ausbildung bei der DRK-Hundestaffel dauert zwei Jahre. An deren Ende steht eine Abschlussprüfung, die für Hund und Hundeführer nicht ohne ist. Die Ausbildung umfasst auch eine Menge Theorie mit einigen Kursen für die Hundeführer. Die Hornbergerin Vanessa Hurst wird beim DRK-Kreisverband Lahr zudem für die Erste Hilfe am Hund ausgebildet – für den Einsatz bei Un- und Notfällen.